So findest du Zeit zum Schreiben und nutzt sie auch

Arbeitsplatz Schreibtisch Offener Rechner mit Zeitangabe

Du möchtest gern schreiben – vielleicht einen Roman, Geschichten für deine Kinder, einen Blog, Tagebuch, aber irgendwie findest du nie die Zeit dafür. Immer kommt etwas dazwischen, muss erledigt werden, ist viel wichtiger. Ist es das? Sind all die anderen Dinge wirklich wichtiger? Findet sich tatsächlich kein Zeitfenster für dein Schreibprojekt? Eine Möglichkeit das herauszufinden, stelle ich dir im Folgenden vor und anschließend verrate ich dir noch 7 weitere Tipps, die dir helfen können, damit du regelmäßig schreibst.

Der Wochenplan

Wenn du wirklich kein Land siehst, und davon überzeugt bist, keine Zeit zum Schreiben zu finden, dann versuche mal folgende Methode. Schreibe einen Wochenplan. Du hast damit eine Woche lang natürlich etwas Arbeit. Aber: Wer etwas ändern will, der muss auch mal neue Wege beschreiten. (Ich mag Zitate und Sprüche – eine Schwäche von mir oder eine Sammelleidenschaft) Was heißt das nun genau – einen Wochenplan schreiben. Du notierst dir eine Woche lang, was du tust und wie lange du dafür brauchst. Z. B.: Freitag – Wocheneinkauf 2 h, Mittwoch – Kinder zum Sport bringen 1,5 h, Montag – Uni 3 h, Mittwoch – Freistunde 1h etc.

Am Ende der Woche schaust du dir jeden Tag an und unterteilst deine Tätigkeiten in 3 Prioritätenklassen. Am besten kennzeichnest du sie farbig.

Zum Beispiel: Priorität A ist rot und bedeutet: Sehr Wichtig!, das muss gemacht werden und es muss tatsächlich auch von dir selbst gemacht werden (schlafen, arbeiten etc.).

Prio B ist blau. Ist auch wichtig, aber nicht so essenziell und könnte auch delegiert werden (einkaufen gehen, Kinder abholen). Vielleicht kannst du hier Ressourcen (Familie oder Freunde) nutzen, um Zeit für dich zu gewinnen.

Priorität C ist nicht sehr wichtig und kann auch weggelassen werden (fernsehen, in der Freistunde im Internet surfen). Du kannst es dir sicher schon denken. Schau dir alle C-Prioritäten an und wandele eine davon in deinen persönlichen Schreibmoment um. Tadaah! Vielleicht findest du aber auch innerhalb deiner B-Prioritäten ein neues Zeitfenster. Schreib mir gern, ob dir das geholfen hat.

Wer will findet Wege, wer nicht will, findet Ausreden.

Das Zitat von Willy Meurer passt hier doch sehr schön. Mal Hand aufs Herz – möchtest du wirklich schreiben oder möchtest du nur davon reden. Was ist deine Motivation? Schreiben gibt dir einfach ein gutes Gefühl? Einmal ein Buch schreiben, das war schon immer dein Traum? Du möchtest für deine Kinder deine und ihre Geschichte festhalten? Die Geschichten, die du dir für deine Kinder abends ausdenkst, müssen einfach festgehalten werden? Na dann los! Schreib! Du scheinst gerade Zeit zu haben, wenn du das hier liest. 🙂 Du kannst dir aber gern auch noch die anderen Tipps durchlesen.

Nimm den Druck raus.

Viele möchten gleich etwas Grandioses zu Papier bringen und machen sich damit so viel Druck, dass sie erst gar nicht anfangen. Es ist dein Hobby, es soll dir Spaß machen. Es muss niemand lesen. Du kannst es danach auch einfach in den Mülleimer werfen. Du hast keinen Druck. Hauptsache du schreibst erst einmal. Wenn dir grad nichts einfällt, schreibst du eben auf, das dir gerade nichts einfällt. Oder schreib was du siehst, hörst, riechst. Zum Thema Angst vorm weißen Blatt – wie du am besten in den Schreibfluss kommst, werde ich noch einen gesonderten Artikel schreiben.

Beginne mit kleinen Zeitfenstern

Gerade wenn du glaubst, dass du nicht viel Zeit fürs Schreiben hast, macht es Sinn, mit kleinen Zeitfenstern zu starten. Einfach 5 oder 10 min täglich schreiben. Wenn du dann doch mehr Zeit hast und länger schreibst – ok. Wenn dein Zeitfenster damit aufgebraucht ist, auch perfekt.

Du brauchst eine Verpflichtung?

Fernsehen, aufräumen – alles ist stärker als dein Mut, dich zum Schreiben hinzusetzen? Du brauchst den Druck einer Deadline? Dann such dir eine Schreibgruppe, oder einen Schreibfreund, dem du abliefern musst. Sonst fallen fünf Euro für die Kaffeekasse an. Eröffne dir einen Instagramaccount und poste an alle deine Freunde, dass du nun täglich eine paar Zeilen schreiben wirst. Versprich deiner Mutter, ihr fünf Kurzgeschichten zu Weihnachten zu schenken. Mach beim Nanowrimo mit – dort versuchen alle Schreibverrückten, im November 50.000 Wörter zu schreiben.
Daraus kann sich auch eine neue Schreibroutine entwickeln. Ich habe übrigens auch schon daran teilgenommen und es geschafft. Das war eine wirklich tolle Erfahrung, die mir gezeigt hat, dass ich alles schaffen kann. Und wenn du wirklich willst und die Sache angehst, wirst du auch dein Schreibfenster finden und regelmäßig schreiben.

Du bist der Belohnungstyp?

Du brauchst noch einen Anreiz, um richtig loszulegen? Wenn du dein Schreibpensum erfüllt hast, triffst du dich mit einer Freundin auf einen Kaffee und gönnst dir ein Stück deines Lieblingskuchens. Am besten natürlich, du freust dich am meisten aufs Schreiben. Dazu machst du es dir nämlich richtig gemütlich – ein schönes Notizbuch, ein duftender Kaffee. Aber lass das Drumherum nicht zu viel Zeit von deiner Schreibzeit wegnehmen. Belohne dich ruhig mal selbst – warum auch nicht.

Schaffe Routinen

Wenn du dein Zeitfenster gefunden hast, versuche es heilig zu halten. Es sollte zu einem festen Termin für dich werden. Das kann das Morgenritual sein – nach dem Aufstehen 20 min schreiben, oder abends im Bett, immer wieder sonntags, täglich 5 Minuten? Versuche durchzuhalten, irgendwann – es heißt so nach 30 Tagen, stellt sich der Körper auf die neue Routine ein.

Für jede Gelegenheit gewappnet

Ideen können immer und überall durch unseren Kopf schießen. Hab daher immer Stift und Zettel oder Handy (Notizen) dabei, um spontane Eingebungen festzuhalten oder Wartezeiten (Arzt, Bus, Flughafen) nutzen zu können.

Dein Mindset

Man sagt, man ist die fünf Personen, die einem am nahestenstehen. Solltest du also unter den Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst, Leute haben, die dich runterziehen, die deinen Schreibwunsch verlachen oder ihm skeptisch gegenüberstehen. Dann meide sie. Das klingt vielleicht hart, aber bringt sehr viel. Als ich diese Information das erste Mal gehört habe, war es fast wie eine Offenbarung. Es gibt so viele Menschen da draußen, die Spaß am Schreiben haben und wenn du dich in diesen Kreisen mehr bewegst, steigt deine Motivation enorm an. Glaube an dich selbst und leg los. Schreib! Schreib weiter, schreib Ozeane, lass die Wortwellen auf dich niedergehen, bade in den Wogen deiner Ideen, schreib Weltmeere – tief und düster, still und bunt. Hab einfach Spaß 🙂